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Die TheaterBox versteht sich als Sprungbrett zum lustvollen Theaterspiel: unsere theaterpädagogischen Materialien animieren zum Lesen und freien Wiedergeben, Freies Sprechen macht Freude, Textlernen wird ganz leicht. Passend dazu bieten wir auch Stücke für Junges Theater ab 6 Jahren an.

THEATERBOX

Theater fördert viele Talente

 

LESEPROBE und Grundinfo

 

Rumpelstilzchen

Märchen der Gebrüder Grimm
Dramatisiert von Christina Jonke

Für Spielerinnen und Spieler ab 8 Jahren
Spieldauer cirka 15 - 20 Minuten

© Christina Jonke

Inhalt:
Es war einmal ein Müller, der wollte seine Tochter mit dem König verheiraten und erzählte ihm, dass sie Stroh zu Gold spinnen könne. Das wollte der König vorher prüfen, holte die junge Frau zu sich und sperrte sie mit einem Strohballen in eine Kammer. Verzweifelt weinte sie dort bis ein seltsames Männlein auftauchte und ihr im Tausch gegen ihr goldenes Halsband seine Hilfe anbot. Sie nahm das Angebot an und der König war am nächsten Tag mit dem Ergebnis zufrieden, wollte aber noch mehr Gold. So half das Männlein auch in der zweiten Nacht. In der dritten Nacht hatte die junge Frau nichts mehr einzutauschen und das Männlein schlug vor, dass sie, wenn sie Königin würde, ihm ihr erstes Kind überlassen sollte.
Auch diesmal willigte sie ein.
Nach der Hochzeit und der Geburt des ersten Kindes wollte sich das Männlein seinen Lohn abholen. Die ehemalige Müllerstochter wollte davon nichts wissen und versprach ihm alles andere – aber das Männlein wollte das Kind. Da es mit der traurigen jungen Mutter Mitleid hatte, gab es ihr drei Tage Zeit, seinen Namen zu erraten. Wenn ihr das gelänge, sollte sie das Kind behalten können. An zwei Tagen schlug das Raten des Namens fehl, am dritten klappte es, weil der Vater erzählt hatte, dass er im Wald einen merk¬würdigen Gesellen herumhüpfen gesehen habe, der laut vor sich hin sang: „Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen hol ich der Königin ihr Kind; ach, wie gut dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß!“
Als das Männchen seinen richtigen Namen hörte, sprang es wütend in die Luft und zerriss sich selbst in der Luft mit den Worten: „Das hat dir der Teufel gesagt!“ Die Königsfamilie lebte aber nun glücklich und zufrieden in ihrem Palast und wenn sie nicht gestorben sind ...


Figuren:
- Tischler
- Sybille
- König
- Rumpelstilzchen

Dauer:           ca. 15 - 20 Minuten
Besetzung:    6 Kinder
4 Bühnenbilder - (Musik beim Bühnenwechsel)


1. Szene

Vor der Mühle

ErzählerIn:
Tischler: Ach, ach, ach - heute ist Samstag. Heute kommt unser strenger König und will Steuern eintreiben. Ich habe doch gar nichts verdient diesen Monat. Ich hab kein Geld für den König. Das gibt Ärger, großen Ärger. Da arbeitet man und arbeitet man - und doch kommt kein Geld ins Haus. Alles ist für die Katz. ... Ach,ja! .... Aber was hilft das Jammern. Eigentlich muss ich ja froh sein, dass ich so ein liebes Töchterlein habe. Meine liebe Sybille. Sie ist so fleißig. Sie ist so klug! Alles was durch ihre Hände geht, verwandelt sich in Gold.
Der König erscheint.
König: Ja, was hör ich denn da? Wer verwandelt alles in Gold!
Tischler: Oh, guten Tag Herr König, Grüß Gott! Meine liebe Tochter Sybille, sie ist so fleißig.
König: Ach ja? Dann hast du ja sicher schon den Geldbeutel parat, mit dem du deine Steuern zahlen willst.
Tischler: Hm, ja, hm! Ähm ... Herr König ...
König: Ich will mein Geld abholen, schließlich beschützen meine Soldaten deine Werkstatt und das ganze Königreich.
Tischler: Nun ja, also ... das ist ...
König: Los, gib mir mein Geld. Raus mit dem Steuersack.
Tischler: Lieber Herr König, ich habe nichts! Ich habe diesen Monat doch gar nichts verdient.
König: Dann will ich deine Tochter sehen, wenn in ihren Händen alles zu Gold wird. Schick sie mir heut Mittag aufs Schloss.
Tischler: Aber Herr König ...
König: So um ein Uhr esse ich und um zwei Uhr wird mein Schnurrbart gekämmt. Ja, dann soll sie um drei Uhr kommen.
Tischler: Aber, Herr König meine Tochter ....
(Der König verschwindet ohne zuzuhören) Oh, Oh was mach ich jetzt bloß. Die Sybille ist fleißig, ja. Aber wirklich vergolden kann sie doch nichts! Was hab ich da wieder angestellt mit meinem Reden. ... Der König hat auch nur Geld und Gold im Kopf. Oh je, oh je. ... Sybille komm doch mal bitte. Die Tochter erscheint.
Sybille: Ja Väterchen.
Tischler: Liebe Sybille, der König hat dich für heute Mittag um drei Uhr ins Schloss bestellt.
Sybille: Mich? Aber warum nur, was will er denn von mir?
Tischler: Ich weiß auch nicht so genau. Ich geh mal lieber nach der Werkstatt schauen.
Der Tischler geht.
Sybille:
Ich soll zum König ins Schloss! Heute Mittag um drei Uhr. Was soll ich da bloß anziehen? Was will er wohl von mir? ...Vielleicht will er mir Arbeit geben, damit wir die Steuern bezahlen können? ... Ich bin ja so aufgeregt, ich war noch nie im Schloss!
Musik.


Szene - Bühnenbildwechsel / Schloss

Sybille: Guten Tag sehr verehrter Herr König.
König: Guten Tag, bist du Sybille, die Tochter des Tischlers?
Sybille: Die bin ich, ja.
König: Die so fleißig und klug ist und in deren Händen alles zu Gold wird?
Sibylle: Euer Hoheit sind sehr freundlich!
König: Ich freu mich sehr, dich in meinem Schloss zu sehen. Dein Vater hat mit großer Begeisterung von dir erzählt.
Sybille: Mein Vater hat sicher wieder übertrieben, er übertreibt immer. Mein guter König, was wünscht Ihr denn von mir?
König: Komm mal mit, ich habe etwas vorbereitet. Dein Vater hat doch so von deiner interessanten Gabe erzählt.
Sybille: Eine Gabe? Ja, was denn für eine Gabe? Ich verstehe nicht ...
König: Hier, schau! Hier hast du eine Spule und schau, dieses Stroh sollst du jetzt zu Gold spinnen.
Er zeigt ihr den Strohballen.
Sybille: Aber mein König ...
König: Papperlapapp! Dein Vater hat gesagt, dass alles was du anfasst zu Gold wird. Das finde ich fein.
Sybille: Aber ...
König: Wenn du das Stroh zu Gold gesponnen hast, so will ich dir dein Leben lassen. Wenn nicht, werde ich dir deinen Kopf abhauen. Ich schau dann morgen Früh gleich vorbei.
Der König geht.
Sybille:
Das gibt es doch nicht! Wie soll ich Stroh zu Gold spinnen! Ich kann doch nicht zaubern! Ich kann kein Stroh zu Gold spinnen! ... Wer kann mir bloß helfen? ...
Der König steht da draußen und wenn ich das Stroh bis morgen nicht zu Gold gesponnen habe, dann ... Was soll ich nur tun? Ach, Vater, was hast du bloß getan!
Das Rumpelstilzchen erscheint.
Rumpelst.: Warum weinst du denn so Herz zerreißend?
Sybille: Ja, wer bist denn du? Wie kommst du hier herein?
Rumpelst.: Mein Name ist geheim, den darf keiner wissen. Ich habe dich weinen gehört und jetzt will ich wissen warum du so weinst!
Sybille: Ach, weißt du, ich soll das Stroh hier zu Gold spinnen! Aber ich kann das nicht. Das Schlimme daran ist, dass wenn ich es nicht tue, dann will mir der König den Kopf abhauen.
Rumpelst.: Was gibst du mir, wenn ich dir helfe das Stroh zu Gold zu spinnen?
Sybille: Du kannst mir helfen?
Rumpelstilzchen: Sicher, kein Problem. Also, was bietest du mir an?
Sybille: Ich habe diese Kette, die habe ich von meiner Mutter. Die kann ich dir geben.
Rumpelstilzchen: Ja, die ist gut, die nehme ich. ......




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